© thomaskirschner.com
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Ein schwarzer Tag für die Erneuerbaren Energien

Von Niederösterreich bis Brüssel wird der Ökostrom abgedreht

Die erste Meldung war schon absehbar: Die EU-Kommission reserviert den Erneuerbaren Energie-Ausbau, so er dann noch stattfindet, für die großen Player. Als Fördersystem wird nur noch ein System erlaubt, dass überall gescheitert ist. Die erfolgreichen Einspeisetarifsysteme dürfen nur noch für Anlagen bis 3 Megawatt vergeben werden. Moderne Windräder liegen schon heute über dieser Grenze, ähnlich sieht's bei anderen Erneuerbaren Technologien wie der Kleinwasserkraft oder größeren Photovoltaik-Anlagen aus. Während Global 2000 und Greenpeace diesen Vorschlag klar kritisieren (siehe hier und hier) beklatscht der Umweltdachverband den, ebenfalls heute erfolgten, Todesstoss für die Windenergie in Niederösterreich. Konsequenterweise ist defakto genau dieser heute ebenfalls von Landesrat Pernkopf beschlossen worden. Nur noch auf 1,5% der niederösterreichischen Flächen darf die Windenergie ausgebaut werden. Und selbst hier ist nicht gesagt, dass auf diesen Flächen ein Ausbau stattfindet, da dubiose Menschen Lügen über die Windkraft verbreiten und sogar (nachweislich) nicht davor zurückschrecken, Kinder zu missbrauchen, um an Unterschriften zu gelangen, wie die NÖN heute aufgedeckt hat. Unterschriften, mit denen dann medial wirksam Stimmung gemacht wird. oekonews warnt, dass solche Unterschriftenlisten gegen Erneuerbare Energie Projekte praktisch immer auf Basis von Unwahrheiten basieren. Beliebte Elemente sind überdimensionierte Windräder oder wilde Mythen, die keiner wissenschaftlichen Betrachtung standhalten. Jede(r), der hier unterschreibt muss sich klar sein, dass jedes verhinderte Kraftwerk an einer anderen Stelle entsteht - und sicherlich nicht von der sauberen Sorte sein wird.

Update am 11.4.2014

Einen kleinen Lichtblick gibt es. Wie mittlerweile bekannt wurde, hat unter anderem EU-Kommissar Johannes Hahn eine Ausnahmeregelung verhandelt. Wenn die österreichische Politik keine Novelle des Ökostromgesetzes beschließt, unterliegen wir nicht den neuen Richtlinien. Es bleibt also zu hoffen, dass die österreichische Regierung das Ökostromgesetz die nächsten Jahre unangetastet lässt. Leider gibt es jedoch eine weitere schlechte Nachricht aus Niederösterreich: Hier soll, zusätzlich zu den vielerorts horrenden Netzanschlusskosten für die Windenergie auch noch eine eigene Steuer erfunden werden.


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /