Werden nun inmitten der japanischen Müllberge die Grundrechte zu Müll?

Die seit dem 11. März 2011 in Japan anfallenden Berge von Schutt und Müll, die zum Teil auch radioaktiv verseucht sind, sollen nun im Land verteilt und verbrannt werden.

Dieses Thema tümpelt in den Medien so dahin, in diesen Tagen wird es wieder einmal nach oben gespült.


Mit der Verteilung und Verbrennung des Erdbeben- und Tsunami-Schutts im ganzen Land wird auch radioaktives Material verteilt und verbrannt. Mag das vielleicht dem einen oder anderen in einer Art von Solidarität als notwendig erscheinen: Unterm Strich freut sich die japanische Yakuza (Mafia) – die bereits mit dem „Organisieren“ von Arbeitern für die „Reparaturarbeiten“ im „AKW“ Fukushima eifrig mit im Spiel ist – ganz besonders über diese Art der Müll- und Schutt-„Behandlung“. Für dieses X-Dutzende-Milliarden-Geschäft steht die Yakuza mit ihrem Know-How natürlich zu Diensten.


Wenn die Kontamination (radioaktive Verseuchung) landesweit angehoben wird, wird das vermehrt zu Krebssepidemien, genetischen Defekten, Herzkreislauf-Krankheiten etc. (als Folge von Niedrigstrahlung) führen. Denn eine Tatsache kann nicht einmal die Atomindustrie weg diskutieren: Bei der in den Körper aufgenommenen Strahlung (der stochastischen Strahlung im Gegensatz zu der von Außen wirkenden deterministischen Strahlung) gibt es keine Grenzwerte, die Gefahr beginnt bei der kleinsten inkorporierten Strahlendosis.


Das Ziel dieses Unterfangens wird erst in Jahrzehnten zum Tragen kommen. Durch die systematische Verteilung von Radioaktivität in Japan wird es mehr und mehr unmöglich werden, mit Hilfe von statistischen Vergleichsgruppen (Referenzgruppen) ernsthafte Studien über die Krankheitsursachen durchzuführen. Jede Klage gegen den Betreiber von Fukushima (TEPCO) oder gegen den Staat wird so im Sand verlaufen – die Vernichtung der Referenzgruppen ist der Schlüssel zur juristischen Un-Angreifbarkeit der Verantwortlichen.


Menschen, die sich gegen diese landesweite Verseuchung Japans wehren, wandern mittlerweile – schwupp di wupp – ganz einfach in den Knast, wie gerade eben in Osaka.


Seit dem 9. Dezember 2012 wurden Prof. Masaki Shimoji und weitere Bürger und Bürgerinnen festgenommen und inhaftiert. Alle Inhaftierten setzten sich für den Stopp der landesweiten Verteilung und Verbrennung von (auch radioaktivem) Müll und Schutt ein. Sie hatten sich am 17. Oktober, 15:00, als Gegner dieser landesweiten Verbrennungsaktion im Bahnhof von Osaka versammelt und waren durch den Bahnhof gegangen.


Dieses "walking through the station" führte u.a. bei Prof. Masaki Shimoji am 9. Dezember (also 2 Monate später) zur Verhaftung – mit folgenden Begründungen:

   1) Violation of Railway Operation Act [Verletzung der Railway Operation Verordnung]

   2) Forcible obstruction of business [Gewaltsame Behinderung des Geschäftsbetriebes]

   3) Non-withdrawal [Non-???]


Prof. Shimoji's Brief aus der Haft ist hier zu lesen: http://fukushimavoice-eng.blogspot.co.at/2012/12/unjust-arrest-of-professor-opposing.html


Die sofortige Freilassung von Prof. Shimoji und der anderen Aktivisten kann auf
http://keepcivicactivity.jimdo.com/english/ unterstützt werden.




Es geht um die Wahrung der Grundrechte!


GastautorIn: Hermann Ölberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /