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Die Gaskrise schwelt seit fast 10 Jahren

Erneuerbare Energien könnten Abhängigkeit durchbrechen

Nicht nur der Klimawandel, sondern vor allem die ökonomische Rechnung und politische Strategie zeigen klar in Richtung erneuerbare Energien. "Die Krise in der Ukraine zeigt uns einmal mehr die hohe strategische Bedeutung der Energiewende für Europa auf", erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und setzt fort: "Und zwar nicht langsam und stetig sondern beherzt und so rasch als möglich, dann ist in Österreich 100 % des Stromverbrauches durch Erneuerbare im Jahr 2020 möglich."

Seit 2005 verhandelt Russland mit der Ukraine über die Bedingungen für die Gaslieferungen. In regelmäßigen Abständen wird mit einem Lieferstopp gedroht. Bereits dreimal in den letzten Jahren machte Russland seine Drohung war und drehte den Gashahn wirklich zu. Dies ist insofern auch für die gesamte EU und insbesondere auch für Österreich hoch problematisch, denn 1/3 des europäischen Gasverbrauchs kommt aus Russland. Bei Österreich sind es sogar 60%. "Allein diese Tatsache müsste die Energiewende enorm beschleunigen", erklärt Moidl und führt weiter aus: "Aber wenn man die derzeitige europäischen Energie-Diskussionen betrachtet, könnte man dem falschen Glauben anhängen allein die Kosten der erneuerbaren Energien würden die europäische Energieversorgung bedrohen."

Energieimportkosten in vier Jahren verdoppelt!

2011 gab Europa 406 Mrd. Euro für den Import von fossiler Energie aus. 2012 waren es bereits 545 Mrd. Euro, was einer Steigerung um ein Drittel entspricht. Betrachtet man die Kostensteigerung der fossilen Energieimporte in Österreich allein in den Jahren von 2009 bis 2012, so haben sich diese, von 9,85 Mrd. Euro auf 17,34 Mrd. Euro beinahe verdoppelt. Die Ökostromförderung für das Jahr 2012 macht sich im Vergleich dazu lächerlich klein aus. Der Anteil der Ökostromförderung an den gesamten Energiekosten eines Haushaltes beläuft sich auf 1,4%. "Selbst eine Verdopplung der Ausgaben für den Ausbau der erneuerbaren Energien würde nicht ins Gewicht fallen und gleichzeitig die Importabhängigkeit deutlich senken", erklärt Moidl.

Energieversorgung muss erneuerbar werden

Selbst EU-Kommissar Günther Oettinger hat in den letzten Tagen angemerkt, dass sich Europa Gedanken machen muss woher die Energie in Zukunft kommen soll. "Über Schiefergas aus Europa, oder Flüssiggasimporte aus Afrika oder Vorderasien nachzudenken ist aber kaum ein nachhaltiger und zukunftsfähiger Weg", erklärt Moidl und setzt fort: "Die Anstrengungen in die Energiewende und der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung muss mehr denn je, neben dem Energiesparen, das Hauptziel der Energiepolitik sein." Die Windenergie in Europa hat sich seit dem Jahr 2000 versechsfacht und deckt 2013 mit 257 Mrd. kwh bereits 8% der Stromerzeugung der EU ab. Mit verstärkter Anstrengung beim Ausbau lassen sich diese Wachstumsraten auch noch steigern. Nach einem aktuellen Bericht der EWEA sparte allein die Windenergie in Europa 9,6 Mrd. Euro Kosten für nicht eingesetzte fossile Energie ein.

Wie von Erneuerbare Energie Österreich gestern in Wien bei einer Pressekonferenz dargestellt wäre mit einem verstärkten Ausbau bis 2020 100 % des Stromverbrauches in Österreich durch erneuerbaren Energien zu erzeugen.



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /