© BMWFW/HOPI-Media-Bernhard J.Holzner/ Maria van der Hoeven und Reinhold Mitterlehner
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IEA: Ein gutes Zeugnis für Österreich

Bericht der Internationalen Energieagentur: Österreich hat Vorreiterrolle bei Erneuerbaren und hohe Versorgungssicherheit

Wien - Gestern wurde von Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner gemeinsam mit der Direktorin der Internationalen Energieagentur, Maria van der Hoeven, der neue IEA-Länderbericht für Österreich vorgestellt. "Die IEA stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus, weil wir seit 2008 wesentliche Fortschritte gemacht haben. Wir punkten vor allem mit unserer ausgeglichenen
Energiepolitik, der hohen Versorgungssicherheit und der internationalen Vorreiterrolle bei Öko-Energien. Unser Ziel ist ein nachhaltiges, sicheres und wettbewerbsfähiges Energiesystem, das neue Chancen für Wachstum und Arbeitsplätze eröffnet", sagte Mitterlehner. In diesem Sinne wird eine im Regierungsprogramm verankerte Energiestrategie für 2030 erarbeitet, wie sie auch von der IEA empfohlen wird.

"Seit unserem letzten Bericht im Jahr 2008 gibt es deutliche Verbesserungen", sagte IEA-Direktorin van der Hoeven. Als wesentliche Trends nannte sie die Stabilisierung der Energiegewinnung, den Rückgang bei fossilen Energieträgern und den Vormarsch der Erneuerbaren. Als eine Folge davon verzeichnet die IEA bei den Treibhausgasemissionen seit 2005 einen positiven, rückläufigen Trend,
der unter anderem auf das Zurückdrängen der fossilen Energien zurückzuführen sei. Österreich habe zudem eine hohe Versorgungssicherheit und sei eine "grüne Batterie" für die Region, so van der Hoeven weiter.

"Unsere Pumpspeicherstrategie findet international Anklang, damit stärken wir unsere Rolle als Energiedrehscheibe. Wir brauchen Strom auch in den Zeiten, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint", ergänzte Mitterlehner. Ebenfalls positiv bewertet die IEA den massiven Ausbau der Energieforschung. "Das Budget dafür wurde seit 2007 auf zuletzt 120 Millionen Euro vervierfacht", verweist Mitterlehner auf die Ergebnisse des Berichts.

Entkoppelung von Wachstum und Energieverbrauch gelungen

Jüngste Angaben von Eurostat untermauern Österreichs gute Position: So ist der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf über 32 Prozent gestiegen, womit Österreich im EU-Vergleich den vierten Platz belegt. "Wir sind daher sehr optimistisch, das an die EU gemeldete 2020-Ziel von 34 Prozent
übertreffen zu können. Der EU-Schnitt liegt bei 20 Prozent", sagt Mitterlehner. "In Zukunft wollen wir Österreichs Vorreiterrolle weiter ausbauen, wobei wir dafür auch Energie effizienter einsetzen müssen", betont Mitterlehner. Umso wichtiger ist, dass die Förderaktion für die thermische Sanierung auch 2014 wieder mit 100
Millionen Euro dotiert ist. "Österreich ist gerade im Gebäudebereich ehrgeizig und erfolgreich zugleich", betonte van der Hoeven, die in diesem Zusammenhang die in Österreich gelungene Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch hervorhob. "Darin spiegeln sich auch unsere Anstrengungen im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie wider", so Mitterlehner. Als weitere Maßnahme wird derzeit ein Energieeffizienzgesetz ausgearbeitet, um hier die
EU-Vorgaben umzusetzen.

Zur weiteren Stärkung der hohen Versorgungssicherheit regt die Internationale Energieagentur eine noch stärkere Abstimmung mit den Nachbarländern an. Zudem empfiehlt die IEA, das heimische Potenzial für Schiefergas zu erforschen und wissenschaftlich zu bewerten. "Es gibt bei diesem Thema allerdings keine konkreten Projektpläne und eine breite Ablehnung der Bevölkerung, die wir respektieren und zur Kenntnis nehmen", stellte Mitterlehner dazu klar.

"Österreich hat das Potenzial zu einem Land mit nahezu 100 Prozent Energieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern zu werden und sollte dieses auch nutzen anstatt weitere klimaschädliche Gase mit einem Giftcocktail aus der Erde zu sprengen", meinen dazu die Vertreter von WWF, Greenpeace und Global 2000: "Österreich braucht kein Schiefergas, um den Klimawandel auf ein halbwegs beherrschbares Ausmaß von unter zwei Grad Celsius zu begrenzen." .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /