© Das Organisationsteam Martin Voigt (proBier.at), Max Wurzer (mybier.at),  Micky Klemsch (Biorama)
© Das Organisationsteam Martin Voigt (proBier.at), Max Wurzer (mybier.at), Micky Klemsch (Biorama)

Biorama präsentiert: Craft Bier Fest Wien

Von 16. bis 18. Mai 2014 findet an der Adria Wien entlang des Donaukanals erstmals das Craft Bier Fest Wien statt.

Im Zentrum stehen handwerklich produzierte Bierspezialitäten aus heimischen Braumanufakturen und internationalen Kreativbrauereien.

Die internationale Bierszene brodelt. Während sich die großen Industriebrauereien über Jahre zu weltumspannenden Konzernen formierten und sich Neuheiten gerade einmal auf alternative Geschmacksrichtungen für Biermischgetränke beschränkten, erhielt die Brauwelt einen enormen kreativen Schub von unten. Gemeint sind damit die kleinen Brauer. Junge Wilde, die in ihren Küchen, Kellern und Kleinbrauanlagen an Bierspezialitäten tüfteln, oder Braugaststätten, deren Horizont nicht bei gängigen Sorten wie Hell, Dunkel und Gemischt endet.

Ausgangspunkt waren die USA, wo man damit begann stärker gehopfte Biere einzubrauen. Der alte Bierstil des India Pale Ale (IPA) wurde runderneuert zur Vorzeigesorte der Craft-Bier-Bewegung. In den letzten Jahren schwappte dieser Trend auch über den Atlantik nach Österreich und Deutschland. Ein engagierter Kern von Bierfreunden hat ihn bereits aufgenommen, und auch größere Brauereien entwickeln mittlerweile in kleineren Chargen Kreativbiere, die teilweise in 0,75 Liter Flaschen – ähnlich dem Wein – in limitierter Auflage verkauft werden. Dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die Etablierung von Biersommeliers, die dem Trinkgenuss abseits von krügelstemmender Bierseeligkeit eine neue, kultiviertere Anmutung verliehen.

Urbanes Ambiente für handwerklich gebraute Biere

Am Craft Bier Fest Wien wird diese Szene erstmals in Wien gebündelt präsentiert. Spezialitäten von über 30 Brauereien stehen für die Gäste zur Verkostung bereit und können auch für zu Hause erworben werden. Als zentrale Location mit urbanem Ambiente, direkt am Donaukanal gelegen, könnte die Adria Wien nicht besser zur Craft-Bier-Bewegung passen. Das Gelände ist mit U-Bahn oder Straßenbahn leicht zu erreichen, liegt direkt an einem Fahrradweg und ist mit Aufzug von der Lände auch barrierefrei zugänglich.

Der Zutritt auf das Festgelände ist kostenlos, zum Verkosten der Biere ist jedoch ein eigenes Verkostungsglas zu erwerben, das inklusive einiger Bierjetons (zu je € 1 für 0,1 Liter Bier) im Startpaket € 10 kostet. Als Verkostungsglas wurde die hochwertige Marke Rastal Teku gewählt: Durch Formgebung und Gestalt bringt das Rastal Teku die perfekten Noten der Biere optimal zur Geltung.

Vielfalt von A bis Z und von klein bis groß

Der Reigen der ausstellenden Brauer reicht alphabetisch von der bayrischen Auxburg City Brewery bis zur Zillertaler Brauerei, die ein fassgereiftes Bier als Grand Reserve Barrique aus Tirol mitbringen wird; von kleinen Zwei-Mann-Unternehmen wie der Xaver-Brauerei, die sich in Ottakring auf 54 m2 gerade als zweite Brauerei des Bezirks etabliert, bis zur großen Privatbrauerei Stiegl aus Salzburg, die mit ihrer Hausbier-Reihe ausschließlich Biobiere aus dem Kreativsegment präsentieren wird. Brewpubs wie das Wiener Lichtenthaler Bräu werden ebenso wie die Pannonia Brauerei aus Gols eigene Spezialsude einbrauen, die exklusiv am Craft Bier Fest Wien erhältlich sein werden. Um auch einige internationale Leitbeispiele der Szene in Wien zu zeigen, werden beispielsweise auch Biere von Brew Dog (Schottland), Mikkeller (Dänemark) und Balladin (Italien) vom Fass gereicht.

Wichtig im Kontext des Craft Bier Fest Wien ist den Veranstaltern, dass die Brauer selbst am Stand stehen und den interessierten Besuchern fachkundige Auskunft geben können. Günther Thömmes, mit seiner Bierzauberei mittlerweile als ‘Wanderbrauer’ bekannt und auch auf allen Craft-Bier-Veranstaltungen in Deutschland als Aussteller dabei: ‘Es wurde Zeit, dass sich auch in Wien eine derartige Veranstaltung etabliert.’


Gemeinschaftlichkeit ist ein grundsätzlicher Wert der Craft-Bier-Bewegung, so werden auf dem Fest auch erstmals Biere präsentiert, die in Kooperationen von verschiedenen Ausstellern gemeinsam gebraut wurden. Es gibt am Craft Bier Fest Wien auch zahlreiche Gemeinschaftsstände, größere Brauereien ermöglichen durch beigestellte Infrastruktur die kostengünstige Teilnahme von Kleinbrauern und Start-ups.

Der Connaisseur genießt und spricht darüber

Im Mittelpunkt steht zweifellos das Bier: Die Veranstalter sehen von Live-Musik und sonstigem Unterhaltungsprogramm ab, das Gelände wird von DJs beschallt. Das Sortiment und die Ausrichtung der Veranstalter richtet sich an interessierte Biergenießer, die es schätzen, verschiedene Biere zu verkosten und mit Freunden darüber zu sprechen. Die Ausschankmenge der Bierproben ist generell 0,1 Liter. Ein eigener VIP-Bereich (Very Interested Persons) bietet für Connaisseure, die an mehreren Tagen dabei sein wollen, zudem ein Programm an Tastings, Diskussionen und einen Reigen von Sondereditionen, die an der VIP-Bar von einem Biersommelier ausgeschenkt und kommentiert werden. Streng limitierte Tickets dazu gibt es kurze Zeit vor der Veranstaltung unter www.monomarkt.com zum Preis von € 45. Für die zahlreich erwarteten Gäste aus dem Ausland, darunter namhafte Bierblogger und Brauer, werden auch abendliche Pub Crawls angeboten. Auf diesen Touren wird die Bandbreite der Wiener Biergastronomie und Braugaststätten präsentiert.

Die Veranstaltung ist nicht biozertifiziert, Biorama achtet beim Craft Bier Fest Wien jedoch auf nachhaltige Grundlagen – die Auswahl einer bestehenden Infrastruktur, Ausschank aus Glas und Mehrweggebinden (bevorzugt Fassware), Vermeidung von Abfall, energieschonende Kühlsysteme, Gastronomie mit hohem Bio-Anteil und ein zusätzlicher Fokus auf Biobiere tragen dazu bei.

An den drei Tagen rechnen die Veranstalter mit insgesamt 3.000 Besuchern. Eine Übersicht über alle Brauer und ausgeschenkten Biere ist auf der Veranstaltungswebsite www.craftbierfest.at einzusehen.

GastautorIn: Manuel Fronhofer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /