© EnCN/Fuchs - Große Freude beim gemeinsamen Jubiläum
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Dreifaches Jubiläum in der Energieregion Nürnberg - Die Energie-Zukunft geht weiter

Gemeinsame Geburtstagsfeier von ENERGIEregion, etz und Energie Campus Nürnberg „Auf AEG“

Nürnberg - 15 Jahre ENERGIEregion, 15 Jahre Energie-Technologisches Zentrum etz, 5
Jahre Energie Campus EnCN.

Allein schon diese geballte Ladung dreier Geburtstage, die im Wissenschaftsgelände ‘Auf AEG’ gefeiert wurde, zeigt: Die Unterstützung Energietechnologie-orientierter Unternehmen ist in Nürnberg äußerst stark aufgestellt.

Dr. Markus Söder, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat betont: ‘Nürnberg ist eine technologische Leitregion für Energie. Nach dem Ende von Quelle haben wir als Staatsregierung die richtigen Schlüsse gezogen und den technologischen Kern Nürnbergs weiterentwickelt. Hierbei spielt der Energie Campus Nürnberg die entscheidende Rolle.’

Auch die Stadt Nürnberg blickt mit Stolz auf diese positive Entwicklung. ‘In der Metropolregion gestalten Wissenschaft und Unternehmen das Energieversorgungssystem von morgen. Damit sind wir auf dem besten Wege, einer der führenden Energietechnologie-Standorte Europas und Referenzregion zur Umsetzung der Energiewende zu werden.’ erläutert Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg und
Vorstandsvorsitzender der ENERGIEregion Nürnberg e.V., mit Blick auf die enge Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, und die vielen Projekte die durch die drei Organisationen in den Jahren umgesetzt wurden. Mittlerweile ist dadurch im Nürnberger Westen ‘Auf AEG’ ein weithin sichtbares Zentrum für Innovation im Energiesektor entstanden.

5 Jahre Energie Campus Nürnberg

Forschung für das gesamte Energiesystem, von der Erzeugung bis zur Nutzung der Energie: Das hat sich der Energie Campus Nürnberg (EnCN) zur Aufgabe gestellt. Damit es zur Gründung kommen konnte, mussten ‘vier Dinge zusammenkommen: Der Bedarf, politischer Wille, ausführende Personen und eine Finanzierung. Das ist 2011 eingetreten’, erinnert sich Professor Dr. Wolfgang Arlt, der Vorsitzende der Wissenschaftlichen
Leitung des EnCN. Zu dem Zeitpunkt konnte mit der Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung durch die Bereitstellung von 50 Mio. Euro der Wunsch nach einem Zusammenschluss der Forschung erfüllt werden. So konnten sechs Partner kooperieren. Heute arbeiten 31 Professoren und 114 Wissenschaftler aus 13 Fachrichtungen der Partner FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Technische
Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (THN), den drei Fraunhofer-Instituten für Integrierte Schaltungen (IIS), für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) und für Bauphysik (IBP) und dem Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) im EnCN in Projekten zusammen. Damit konnten bereits 150 Industriepartner gewonnen werden.

Eine ganze Reihe erfolgreicher Projekte der vergangenen fünf Jahre kann Prof. Arlt nennen, ‘anerkannte Spitzenforschung auf dem Energiesektor’, von der ‘Solarfabrik der Zukunft’ bis zu neuartigen Werkstoffen.
In den kommenden fünf Jahren will sich der EnCN darauf konzentrieren, ‘Stärken zu stärken, das Thema
Energiemarktmodelle auszubauen, besonders aussichtsreiche Projekte weiterzuführen’, erklärt Prof. Arlt. Für die zweite Phase gibt es bereits Absichtserklärungen der Staatsregierung, den EnCN weiterhin finanziell zu unterstützen.

15 Jahre ENERGIEregion Nürnberg e.V.

Zur Gründung des EnCN konnte es nur kommen, weil bereits seit 15 Jahren die ENERGIEregion Nürnberg e.V. nach dem Motto arbeitet: ‘Wir gestalten Energie. Gemeinsam.’ Über 70 Akteure aus Wirtschaft, Forschung, Politik/Verwaltung sowie Kammern und Verbänden, sie alle ‘arbeiten seit 2001 an unserer gemeinsamen Vision einer sicheren, kostengünstigen, klimaschonenden, akzeptierten und nachhaltigen Energieversorgung’, erläutert Dr. Jens Hauch, der Geschäftsführende Vorstand und gleichzeitig Bereichsleiter für erneuerbare Energien am ZAE Bayern, die Kompetenzinitiative.

Dr. Hauch hat aber noch Wünsche. Zum Beispiel, ‘dass die Anzahl der Mitgliedsunternehmen weiter steigt. Dass das Thema Energieeffizienz im gewerblichen Bereich eine stärkere Resonanz bekommt. Und, dass wir von außen noch stärker als Energie-Technologie-Region wahrgenommen werden.’

Viele Wünsche der ENERGIEregion sind schon in Erfüllung gegangen. Beispiele sind die Gründung der Tochtergesellschaft Energieagentur Nordbayern EAN; der EnCN. Das etz 2.0, eine weitere ENERGIEregion-Gründung, ist ebenfalls am Gelände ‘Auf AEG’ angesiedelt.

15 Jahre Energie-Technologisches Zentrum Nürnberg

Der erste Standort des Energie-Technologischen Zentrums Nürnberg (etz) entstand 2001 auf historischem Terrain, an der Landgrabenstraße. Seit 15 Jahren machen dort Forscher, mittelständische Firmen und Existenzgründer aus neuen Energie-Ideen innovative Produkte und Dienstleistungen.Finanziert wird das etz von der Stadt Nürnberg.

‘Das Konzept etz bedeutet: Unterstützung junger EnergieGründerfirmen durch den Abbau von Hürden, auch durch bessere gemeinsame Sichtbarkeit und die Entwicklung von Verbundprojekten’, erläutert Erich Maurer, langjähriger Leiter des etz. Doch an der historischen Immobilie sei man an Wachstumsgrenzen gestoßen. Deshalb wurde das etz 2.0 nahe des EnCN installiert.

Die Idee ‘Mietergemeinschaft’ lebt im etz 2.0 weiter. Neu ist das ‘virtuelle Anwenderzentrum’, in dem junge Firmen auf die Infrastruktur und Dienstleistungen der Partner des etz 2.0 im EnCN sowie aus Forschung und Wirtschaft zurückgreifen können. Investitionen der jungen Unternehmen z.B. in Betriebsmittel könnten so deutlich verringert werden.

Ebenfalls neu im etz 2.0: der Inkubator. ‘Unser Ziel ist, junge Forscher zu motivieren, in die Selbständigkeit zu gehen und Geschäftsideen am Markt zu platzieren.’ Deshalb bieten hier etz-Partner in einem eigenen Büro Gründungs- oder Finanzierungsberatung und andere Unterstützung an.

Gemeinsame Feier

Natürlich drehte sich auch bei der gemeinsamen Geburtstagsfeier am 10.6.2016 wieder alles um Energie. Nach
einer Begrüßung durch Finanzminister Söder diskutieren unter dem Thema ‘Energie 4.0: dezentral – digital – systemdienlich. Wie funktioniert die Energiewende in Bayern?’ die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert, der Elektrotechnik-Ingenieur und Informatiker Prof. Dr. Reinhard German, der Elektrotechnik-Ingenieur Prof. Dr. Armin Dietz, sowie der Vorstandsvorsitzende der N-ERGIE Josef Hasler.

GastautorIn: Ioanna Dimopoulou für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /