© oekonews/  Networking vom Feinsten in Schiltern
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Saatgut und Vielfalt, Humusaufbau und Bodenschutz

Energie-Stammtisch zu Gast im Schaugarten der Arche Noah in Schiltern voller Erfolg

© Waldviertler Energiestammtisch/ Ein wunderbares Meeting mit Naveen im Waldviertel
© Waldviertler Energiestammtisch/ Ein wunderbares Meeting mit Naveen im Waldviertel

Im August 2016 war es wieder so weit: Der Waldviertler Energie-Stammtisch nutzte seinen Sommertermin für eine Kooperation mit dem Verein Arche Noah in Schiltern bei Langenlois. Katrin Ehlert von Arche Noah und Biolandwirt Hubert Stark aus Heidenreichstein referierten vor rund 40 Interessierten zum Thema Saatgut, Artenvielfalt, Bodenschutz und Humusaufbau.

Der laue Sommerabend begann mit einer ausgiebigen, sehr interessanten Führung von Simon Wagner durch den großen Arche Noah-Schaugarten. Dabei zeigte er auf, wie man ökologisch gärtnert und trotzdem seine Ernte erfolgreich gegen Schädlinge schützt. Er stand mit seiner langjährigen Erfahrung auch für diverse Fragen und den abschließenden Einkauf von Saatgut oder Pflanzen zur Verfügung.

Das Abendprogramm mit zwei spannenden Vorträgen und dem Energiequiz fand danach im stimmungsvollen Ambiente des Gartenpavillons statt. ‘Saatgut und Kulturpflanzenvielfalt’, war der Schwerpunkt des Impulsreferates von Katrin Ehlert, die bei Arche Noah für Veranstaltungen & die Leitung des Schaugartens verantwortlich ist. Sie berichtete über die Sortenerhaltung als eine zentrale Aufgabe der Arche Noah seit mehr als 25 Jahren und dass das Samenarchiv einen Schatz von rund 6.000 verschiedenen Kulturpflanzensorten bietet und damit das größte in Mitteleuropa ist. Sie erklärte anschaulich warum und wie diese Vielfalt für uns Menschen so wichtig ist. Dabei wurde natürlich auch das Thema der im Prinzip verbotenen, aber dennoch vom privatwirtschaftlich geführten ‘Europäischen Patentamt’ durchgeführten Vergabe von Patenten auf Pflanzen und Tiere und den sehr vielversprechenden, aber ebenso aufwendigen Kampf dagegen angesprochen.

Vor dem zweiten Vortrag gab es eine Stärkung aus der Gartenküche. Benjamin Schwaighofer zauberte ein Buffet mit Waldstaude-Korn-Gemüse-Rösti, Einkorn-Risotto mit buntem Stiel-Mangold, Salat von Black-Cherry-Cocktail-Paradeiser mit Zitronen-Basilikum und Emmerreis-Kräuterpuffern mit Zucchini-Gemüse-Malven-Chutney, das durch Schremser Naturparkbier ergänzt wurde.

Im zweiten Teil referierte Hubert Stark, Biolandwirt und AG-Leiter der Biobauern oberes Waldviertel aus Schandachen bei Litschau zu Humusaufbau, Bodenschutz und CO2-Speicherung. Es war hochspannend und aktuell zu hören, welche Definitionen er bezüglich Humus zusammengestellt hatte. Er betrachtet Humus als Mikroflora, die Milieu braucht, d.h Feuchtigkeit, Wärme und Nahrung, um als Partner für die Pflanzen da zu sein und entsprechend gesundes Wachstum zu ermöglichen. Er formuliert es einfach und klar: ‘Ohne Humus verliert der Boden den Halt’ mit allen negativen Folgen (Abschwemmung, Muren, …) und zeigte so auf, welche Rolle die Art der landwirtschaftlichen Bearbeitung dabei spielt.
Humusaufbau funktioniert aus seiner mehr als 25jährigen Erfahrung nur, wenn der Boden mineralisch in Balance ist, keine chemisch synthetischen Spritzmittel eingesetzt werden und nur mit Pflanzengemeinschaften. Dass durch Humusaufbau bzw. –erhaltung CO2 im Boden gespeichert wird, ist ein wichtiger Nebeneffekt, der z.B. von der Druckerei Janetschek als regionale Klimaschutzmaßnahme, die einen klimaneutralen Druck ermöglicht, abgegolten wird. Die damit verbundene Treibhausgaseinsparung wird von Betrieben, die klimaneutral produzieren wollen, wie z.B. der Druckerei Janetschek in Form von Klimaschutzzertifikaten erworben und abgegolten.

15 Jahre Energie-Stammtisch und 13 Jahre oekonews, das war nicht nur der Anlass für ein kurzes Video, das online zu finden ist:



sondern auch für das Energiequiz, bei dem mehr als 15 Preise vergeben wurden.

Ein weiteres Highlight war der Schlusspunkt des offiziellen Programms, der Überraschungsgast des Abends, der von Doris Holler-Bruckner, Chefredakteurin von OEKONEWS und Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität, vorgestellt wurde: Naveen Rabelli, ein Elektroingenieur aus Indien, fährt mit seinem Tejas SolarTukTuk von Bangalore nach London und durchquert dabei auch Österreich. Dank eines befreundeten E-Piloten konnte er die Ladepause in St. Pölten sinnvoll nutzen und nach Schiltern kommen. Spannend fand er, dass es in Österreich Energiemodellregionen gibt und dass Arche Noah das Thema Vielfalt beim Saatgut vorantreibt. Mehr zu seiner Reise unter www.facebook.com/ProjectTejas.

Insgesamt war der 182. Waldviertler Energie-Stammtisch damit kurz gesagt, dank aller die beigetragen haben (inkl. der Sponsoren Biogast, APV und Schremser).: ein inhaltlich spannender und genussvoller Abend.

GastautorIn: Renate Brandner-Weiß für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /