© oekonews W.J.Pucher / Ökologische Maßnahmen bei Rapid Wien wurden vorgestellt
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Eine Smarte Solarblume für Rapid Wien

Grüner Strom für zwei E-Ladestationen kommt direkt von der Smart Flower

© oekonews W.J.Pucher / Die Smart Flower fängt die Sonne ein und erzeugt Strom
© oekonews W.J.Pucher / Die Smart Flower fängt die Sonne ein und erzeugt Strom
© oekonews W.J.Pucher /  Laden eines Elektroautos bei Rapid Wien
© oekonews W.J.Pucher / Laden eines Elektroautos bei Rapid Wien
© oekonews W.J.Pucher / Bei der Ladestation für E-Fahrzeuge
© oekonews W.J.Pucher / Bei der Ladestation für E-Fahrzeuge

Wien - Mit dem neuen Allianz-Stadion in Wien Hütteldorf wurden vom SK Rapid Wien auch im Energiebereich neue Wege gegangen. Vor kurzem überzeugte sich Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke persönlich von den gesetzten Umweltmaßnahmen: ‘Neben der guten Erreichbarkeit mit den Öffis gibt es im und ums Stadion nun auch ein neues Abfallkonzept mit Mehrwegbechern. Die innovative Solarblume erzeugt sauberen Strom und an der E-Tankstelle von Wien Energie können die Fans während des Spiels ihr E-Auto kostenlos auftanken.’

SK Rapid Wien-Geschäftsführer Christoph Peschek meint dazu: ‘Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Partner im Rahmen des Jahrhundertprojekts zusätzlich engagieren. Besonders toll sind in diesem Zusammenhang natürlich die Smart Flower und die Elektro-Tankstellen unseres Hauptpartners Wien Energie. Damit haben wir zwei Neuerungen in Hütteldorf, die passend zu einer unserer Vereinsfarben auch grünen Strom bieten. Das unterstützt unser Nachhaltigkeitskonzept mit energiesparender LED-Beleuchtung, einem Zisternen-Regenspeichersystem, Mehrwegbechern und unserem Öffi-Konzept.’

Wiener Stadtwerke-Vorstand Robert Grüneis erklärt: ‘Wien Energie ist seit 13 Jahren Partner des SK Rapid. Wir konnten gemeinsam große Momente erleben und schöne Erfolge feiern. Die neue Heimstätte des grün-weißen Rasensports in Hütteldorf ist ein Meilenstein in der österreichischen Fußballstadien-Geschichte.’

Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl sagt: ‘Zur Eröffnung gratuliert Wien Energie mit umweltfreundlichem Strom und zwei Elektro-Tankstellen. Wien Energie und der SK Rapid: Energie und Sport gehören einfach zusammen – auch bei der Elektromobilität.’

Sonnenstrom durch die Smart Flower

Die "Smart Flower" genannte Solarblume befindet sich auf dem Dach eines Nebengebäudes des Stadions. Sie sieht wie eine Blume aus und passt sich intelligent dem Sonnenverlauf an. Sobald sie die ersten Sonnenstrahlen erreichen, entfalten sich die rund 20 Quadratmeter großen Solarpaneele automatisch wie Blütenblätter. Diese Paneele wandern dank drehbarer Achsen im Verlauf eines Tages mit der Sonne, wodurch die Module immer optimal auf die Sonnenstrahlung ausgerichtet sind.

Diese innovative Technik ermöglicht, dass mehr grüner Strom erzeugt werden kann, als mit normalen Photovoltaikanlagen. Eine Batterie speichert den Sonnenstrom, der direkt in der Rapid-Garage für das Laden von E-Fahrzeugen genutzt wird.

Mit der Sonne das Elektroauto volltanken

Für das Stromtanken stehen zwei Stationen, in speziellem Design für Rapid Wien, zum Laden mit je 11 Kilowatt zur Verfügung. Diese befinden sich direkt beim Durchgang zum Rapid-Center. In nur 90 Minuten, also während der Dauer eines Rapid-Heimspiels, lässt sich ein E-Auto dort vollständig aufladen. Insgesamt reicht die produzierte Strommenge der Smart Flower für jährlich 130 E-Auto-Vollladungen, die ca. 22.000 gefahrenen Kilometern entsprechen. Für die Stadion-BesucherInnen von Rapid Wien ist dieser Service somit nicht nur bequem, sondern auch kostenlos. Dazu kommt, dass es sich um 100 Prozent grünen Strom handelt, der durch die Smart Flower eigens produziert wird.

Eckdaten: Stromtanken beim SK Rapid Wien

2 E-Tankstellen (Wallbox) mit je 11 kW (400 V / 16 A)
Ausgangsleistung Smart Flower:
Leistung: 2,31 kWp (Kilowattpeak)
Ertrag: 3.300 kWh pro Jahr

Das ist zwar als großartiger Anfang zu sehen, aber es wäre noch weit mehr möglich, wie die gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlage bei Werder Bremen in Deutschland zeigt: Sie besteht aus fast 200.000 Solarzellen und bedeckt eine Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern, gleichzeitig werden damit rund 800.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr direkt mit der Kraft der Sonne erzeugt und die Umwelt wird jährlich um den Ausstoß von mehr als 400 Tonnen CO₂ entlastet. Die Module wandeln nicht nur Sonnenlicht in elektrische Energie um, sondern sind gleichzeitig Bauteile des Stadions. So wird der optische Vorteil mit einem hohen Maß an Materialeinsparung kombiniert und die Kosten konnten im Rahmen gehalten werden. Vielleicht kann in Zukunft der nächste Neubau oder Umbau eines Stadions auch in Wien so gestaltet werden.

GastautorIn: W. J. Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /