© die umweltberatung M.Knieli
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Tag der Karotte: Vor der Nase oder besser im Magen

Österreichs zweitbeliebtestes Gemüse wird seit mehreren tausend Jahren in den unterschiedlichsten Farben und Formen kultiviert.

Wien - Ein Tag für die Karotte. Das vielseitige Wurzelgemüse landet nur allzu gerne auf unseren Tellern. Gekocht, gedämpft, gebraten, gegrillt oder gleich roh – das ganzjährig regional verfügbare Superfood begeistert alle Alterstufen. Wer sich nicht essen möchte, bekommt sie dennoch zumindest sprichwörtlich vorgehalten. 

Knapp 10 Kilogramm Karotten vertilgen die Österreicherinnen und Österreicher jedes Jahr, ein Spitzenwert, auch im internationalen Vergleich. Lediglich Paradeiser kommen öfter auf unsere Tische. Etwa 1900 Hektar Anbaufläche für Karotten findet man, verteilt auf alle Bundesländer, in Österreich - fast 80 Prozent davon in Niederösterreich. Mit einer jährlichen Erntemenge von knapp 120.000 Tonnen rangiert die Karotte an zweiter Stelle hinter Zwiebelgemüse. Auch im biologischen Landbau hat sich die Karotte als wertvolles Standbein etabliert – etwa ein Viertel der Ernte ist hierzulande bereits Bio.

Die wilden Vorfahren der Karotte sind von Europa bis Zentralasien verbreitet. Aus Wildformen in Zentralasien wurden vermutlich schon in der Antike violett-rote und gelbe Sorten selektiert. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts kam die Karotte nach Europa. Sie wurde vermutlich von niederländischen Bauern mit der weißen Karotte gekreuzt, worauf sie zur orangen Karotte wurde. Diese wurde so beliebt, dass die anders farbigen Karotten immer weniger kultiviert wurden. Der Siegeszug der orangen Rübe nahm seinen Anfang. 

Vorbildlich

GLOBAL 2000 beschäftigt die Karotte indes seit knapp 20 Jahren intensiver. Im Rahmen des Pestizidreduktionsprogramms (PRP) gemeinsam mit REWE werden natürlich auch Karotten auf Pestizidrückstände getestet. Die gute Nachricht, die Karotte hat hier fast schon eine Vorreiterrolle. Aktuell sind werden im Durchschnitt etwa 15 Proben pro Jahr beprobt. Das mag wenig erscheinen, in Anbetracht der Tatsache, dass bei Karotten das letzte Mal 2015 – also vor fast 10 Jahren – eine Grenzwertüberschreitung nach dem PRP-Standard gemessen wurde, aber eine nachvollziehbare Entscheidung. Von allen im PRP untersuchten Gemüsearten, haben Karotten den höchsten Anteil an Proben ohne Pestizidnachweis.

Die Doldenblütler sind reich an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders Beta-Carotin, einer Vorstufe des Vitamins A, kann mit der Karotte zu sich genommen werden. Zu wenig davon und die Sehkraft, insbesondere im Dunklen, leidet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /